Die private Pflegeversicherung
Mit zunehmendem Alter oder fortschreitender Krankheit werden viele Menschen pflegebedürftig. Diese Pflege kostet Geld und wird leider nicht immer vollständig von der gesetzlichen Pflegeversicherung übernommen. Wir klären Sie deshalb über private Vorsorgemöglichkeiten auf. In diesem Beitrag berichten wir über private Pflegeversicherungen und andere Alternativen zur Vorsorge.
Unterschied zwischen Pflegepflichtversicherung und privater Pflegeversicherung
In Deutschland muss jeder Bürger krankenversichert sein und ist somit auch automatisch bei der jeweiligen Krankenkasse pflegeversichert. Bei der Pflegepflichtversicherung ist es unwichtig, ob jemand gesetzlich oder privat krankenversichert ist. Die Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung unterscheiden sich nicht von gesetzlicher oder privater Krankenversicherung. Deutliche Unterschiede gibt es erst bei der privaten Pflegeversicherung. Diese ist freiwillig und dient als Ergänzung zur gesetzlichen Pflegepflichtversicherung.
Pflege kostet Geld
Die Pflege einer kranken oder alternden Person ist nicht günstig. Während ein Teil der Kosten aus der Pflegepflichtversicherung stammt, müssen andere Pflegeleistungen selbst gezahlt werden. Von der Pflegepflichtversicherung werden beispielsweise auch die Kosten für die Lieferung bestimmter Pflegehilfsmittel, wie die noramedBOX die einen Gesamtwert von 60 Euro enthält, gezahlt. Je älter eine Person wird, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass sie erkrankt und pflegebedürftig wird. Nicht immer können die Angehörigen die Pflege übernehmen und dann müssen Pflegebedürftige in ein Pflegeheim. Die Pflege in einem Pflegeheim kostet durchschnittlich zwischen 3.000 und 4.000 Euro. Sollte ein Pflegegrad vorliegen, wird ein Teil dieser Kosten von der staatlichen Pflegepflichtversicherung übernommen. Ein Teil muss allerdings trotzdem aus eigener Tasche gezahlt werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Pflege zu finanzieren. Zu diesen Mitteln der Finanzierung gehören:
- Zahlungen aus der gesetzlichen Rente
- Leistungen aus einer Betriebsrente
- Rentenleistungen aus privaten Rentenversicherungen
- Kapitalerträge aus Geldanlagen
- Miet-, Pacht- oder Zinseinkünfte
Pflegezusatzversicherung schließt Lücken
Eine private Pflegezusatzversicherung kann dabei helfen die Versorgungslücke zwischen gesetzlicher Pflegeversicherung und privater Kostenübernahme zu schließen. Wer frühzeitig mit der privaten Vorsorge beginnt, kann sich bereits mit einem überschaubaren Eigenanteil eine gute Zusatzversorgung aufbauen. Die Beiträge werden hierbei vom Versicherten eingezahlt und der Versicherer legt diese am Markt zur Verzinsung an.
Noras Tipp:
Den günstigsten Tarif erhalten junge und gesunde Versicherungsnehmer. Allerdings sollte hier nicht voreilig gehandelt werden. Nur die wenigsten Versicherer erlauben eine beitragsfreie Unterbrechung des Vertrags. Wer die Beiträge zwischendurch nicht zahlen kann, riskiert die Kündigung des Vertrags und den Verlust des Geldes.
Vorteile der privaten Pflegeversicherung
Die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen in einigen Fällen nicht aus, um die Versorgung im Krankheitsfall zu gewährleisten. Die private Zusatzversicherung sorgt dafür, dass weder Pflegebedürftige noch Angehörige sich Sorgen um die finanzielle Versorgung machen müssen. Wer nämlich die Pflege nicht selbst zahlen kann und auch über keine private Pflegeversicherung verfügt, überträgt die Last der Bezahlung der Pflege auf die Kinder. Diese werden eventuell für die Bezahlung herangezogen, wenn die gesetzliche Pflegeversicherung der Eltern nicht für die Pflege ausreicht. Die private Pflegezusatzversicherung schützt somit nicht nur den Versicherten selbst, sondern auch dessen Kinder vor der finanziellen Belastung durch Pflegebedürftigkeit. Wer sich zudem frühzeitig versichert, kann auch von günstigen Beiträgen profitieren. Im jungen Alter ist der Gesundheitszustand in der Regel noch besser als im Alter. Wer sich erst mit zunehmendem Alter oder bereits vorerkrankt versichern lässt, muss mit einigen Nachteilen rechnen. An diesem Punkt setzen die Kritiker privater Pflegeversicherungen an.
Nachteile der privaten Pflegeversicherung
Die große Kritik an privaten Zusatzpflegeversicherungen ist die Gesundheitsprüfung, die vor Abschluss der Versicherung erforderlich ist. Wer bereits vor Abschluss der Versicherung Vorerkrankungen hat, muss mit einem Risikozuschlag rechnen. Für viele Versicherte kommt die private Zusatzversicherung deshalb nicht in Frage. Die private Pflegeversicherung gerät deshalb immer wieder in die Kritik und wird zur Absicherung eher nicht empfohlen.
Alternativen zur zusätzlichen Pflegeversicherung
Aufgrund der Nachteile, die eine private Pflegeversicherung mit sich bringt, ist diese nicht für jeden das Richtige. Wer keine Pflegeversicherung abschließen möchte oder nicht kann, hat Alternativen. Aber auch hier ist es wichtig sich frühzeitig um eine solche Alternative zu kümmern. Diese Optionen können in Form von Sparplänen oder Kapitalanlagen angelegt werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Investieren in eine Immobilie. Eine im Alter schuldenfreie Immobile ist eine gute Möglichkeit zur Vorsorge, falls Sie einmal pflegebedürftig werden sollten. Immobilien können bei Bedarf verkauft werden und bringen somit das nötige Kapital für die teure Pflege.