Sinnesgarten – Anregung bei Demenz
Ein Sinnesgarten bietet für alle Sinne etwas zum Erleben: Die Augen erfreuen sich an Blüten, die Ohren am Vogelgezwitscher oder am Summen der Insekten. Sonne auf der Haut und Pflanzen in den Händen bieten ein gutes Gefühl. Obst und Gemüse riechen und schmecken gut.
Viele Menschen aus der Generation, die jetzt im Seniorenalter ankommen, kennen die Arbeit im Garten aus ihren Jugendtagen. Sich hier aufzuhalten, kann Erinnerungen wiederbringen. Ist das nicht der Fall, hat der Aufenthalt aber dennoch meist eine beruhigende und ausgleichende Wirkung.
So schaffen Sie verschiedene Bereiche im Sinnesgarten
Spielen Kinder in Ihrem Garten, ist das oft auch für demenzkranke Personen schön zu sehen. Eine Sitzecke in der Nähe der beim Spielen bevorzugten Fläche ermöglicht es ihnen, den lebendigen Trubel aus der Nähe zu erleben. Manchmal ist das aber auch zu viel: Eine weitere bequeme Bank in einem ruhigen Bereich des Gartens erlaubt das Ausruhen. Hier ist es möglich, einfach die Pflanzen zu betrachten, die Düfte zu genießen und den Geräuschen zu lauschen.
Wenn Sie Gemüse, Kräuter und Obst anpflanzen, können Sie die demenzkranke Person einladen, im Rahmen ihrer Fähigkeiten mitzuhelfen. Wer lange Zeit im Garten gearbeitet hat, erkennt Unkraut und weiß, wie man es entfernt. Auch das Gießen oder das Ernten von Obst und Gemüse sind Dinge, die man nicht verlernt. Typische Düfte von Obst, Kräutern und Gemüse regen das Gehirn an. Auch Gartengerät, das die Person lange benutzt hat, kann Erinnerungen wecken.
Auch nach einem Besuch im eigenen Sinnesgarten sollte auf entsprechende Hygiene geachtet werden. Mit den monatlich gelieferten Pflegehilfsmitteln aus der noramedBOX stellen Sie sicher, immer ausreichend Desinfektionsmittel vorrätig zu haben, um Hände und Hilfsmittel nach einem Besuch im Garten von Keimen und Erregern zu befreien.
Unterhaltungen im Sinnesgarten
Ein Sinnesgarten kann dazu beitragen, dass die an Demenz erkrankte Person ihre Begleitung friedlicher akzeptiert. Das Gedächtnis zu verlieren, ist ein angsteinflößender, trauriger und frustrierender Prozess. Manche Betroffenen lassen diese negativen Gefühle gegenüber ihren Angehörigen aus.
Halten Sie sich zusammen im Garten auf, kann das zu einem harmonischeren Miteinander führen. Sie können zusammen Kaffee oder Tee trinken, Picknicken oder auch leichte Gartenarbeit erledigen. Fragen Sie ruhig nach, wie man bestimmte Aufgaben am besten erledigt oder ob die Person den Namen einer bestimmten Pflanze kennt. Oft kommen hier verschüttete Erinnerungen hoch.
Die Situation kann die demenzkranke Person auch an andere Situationen in Gärten vor langer Zeit erinnern. In einem entspannten Umfeld und bei vertrauten Tätigkeiten fangen viele von ihnen an, davon zu erzählen. Ermutigen Sie sie, auch wenn Sie die Geschichten bereits kennen. Es gibt den Betroffenen ein Gefühl von Sicherheit.
Beispiele für mögliche Elemente im Sinnesgarten
Je nachdem, mit welchen Gegenständen die demenzkranke Person in ihrem Leben im Garten zu tun hatte, können Sie ganz unterschiedliche Elemente integrieren, etwa
- eine Wäschespinne oder eine Wäscheleine
- einen Pflanztisch
- eine Laube mit Efeu oder Weinreben
- einen Stall
- einen Teich
- Rasenflächen
- Blumenrabatten
- Gemüsebeete
- Sitzbänke
- Rankgitter für Rosen oder Beeren
- einen Komposthaufen
Noras Tipp:
Breite Wege und klare Strukturen helfen bei der Orientierung im Garten. Vor allem, wenn das Sehvermögen der von Demenz betroffenen Person abnimmt, eignen sich Blumen, deren große Blüten in kräftigen Farben blühen. Kleinere Blüten in weniger starken Farben hingegen wirken beruhigend. Sie stehen am besten in der Nähe einer ruhigen Sitzecke.
Der Sinnesgarten kann den Alltag von Demenzkranken erleichtern
Demenzkranke Menschen entwickeln leicht das Gefühl, eingesperrt zu sein. Ein Garten kann hier helfen: Sonnenschein und frische Luft vermitteln ein Gefühl von Weite, und der intensive Duft nach Pflanzen und Früchten lenkt von trüben Gedanken ab. Blüten erfreuen das Auge, während Gerätschaften, mit denen die Person in ihrem Leben viel zu tun hatte, anheimelnd und alltäglich wirken.
Bieten Sie der demenzkranken Person häufig einen Aufenthalt im Garten an. Achten Sie darauf, ob sie gerade eher Ruhe braucht oder sich lieber betätigen würde. Gehen Sie mit ihr spazieren, wenn sie das Bedürfnis danach hat. Bieten Sie ihr an zu helfen, wenn Sie alltäglichen Aufgaben nachgehen wie etwa Wäsche aufhängen oder Blumen gießen. Falls Sie weitere Fragen zum Sinnesgarten haben, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf!
Mehr Informationen zum Thema Demenz finden Sie in unserem Beitrag Demenz bei Pflegebedürftigen.
Starthilfe für den Umbau
Viele Wohnungen müssen für eine Pflege-WG in einem bestimmten Maße umgebaut werden: Sie sollten möglichst barrierearm und seniorengerecht sein. Um das zu gewährleisten, können die pflegebedürftigen BewohnerInnen eine sogenannte Anschubfinanzierung bei der Pflegeversicherung beantragen. Diese wird ausschließlich für die nötigen Umbauten und Hilfsmittel verwendet.
Der Betrag kann pro Person jeglichen Pflegegrades bis zu 2.500 Euro erreichen. Allerdings ist er pro Pflege-WG gedeckelt auf insgesamt 10.000 Euro. Das heißt, dass höchstens vier pflegebedürftige MitbewohnerInnen die Finanzierung bekommen, auch wenn mehr pflegebedürftige Personen in der WG leben.