Hygiene in der Pflege
Stehen Sie eventuell gerade vor der Entscheidung, die Pflege eines Angehörigen zu übernehmen? Oder sind Sie vielleicht schon mittendrin? Dann wissen Sie, wie umfangreich das Thema Pflege sein kann und wie viele einzelne Punkte es gibt, die berücksichtigt werden müssen: Anträge stellen, rechtliche Fragen klären, Freunde und Verwandte auf dem Laufenden halten, und, und, und.
Neben all den vielen Punkten, über die man sich Gedanken machen muss, wenn man die Pflege eines Angehörigen übernimmt, gibt es ein Thema, das für die Gesundheit mitentscheidend sein kann: die Hygiene. Seit Corona uns weltweit in Atem hält, wissen wir bereits einiges rund um Hygiene und ihre Bedeutung in der Prävention von Krankheiten.
Damit Sie alle relevanten Infos haben, warum die Hygiene in der Pflege wichtig ist und an welchen Tipps Sie sich als pflegende Angehörige orientieren können, haben wir im Folgenden eine Übersicht zusammengestellt.
Was bedeutet Hygiene eigentlich?
Wenn man Leute auf der Straße fragen würde, was Hygiene eigentlich ist, würden manche eventuell sagen, dass es sich dabei um das Sauberhalten oder das Waschen dreht. Einige könnten anmerken, dass dieser Begriff mit Gesundheit zusammenhängt und wieder andere würden eventuell auf Wohlbefinden und Vorbeugung von Krankheiten tippen. Und alle hätten recht.
Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Altgriechischen und lässt sich in etwa mit der Gesundheit dienend übersetzen. Mediziner würden daher sagen, Hygiene ist die Lehre von Verhütung von Krankheiten und der Erhaltung der Gesundheit.
Somit fließen hier zwei wichtige Punkte zusammen:
- Prävention von Krankheiten
- Erhaltung des Wohlbefindens
In medizinischen Einrichtungen, wie etwa im Krankenhaus oder auch im Pflegeheim, wird die Hygiene konsequent umgesetzt. Nur so können die Patienten und Pflegebedürftigen effektiv vor Erreger und Infektionen geschützt werden. Dabei ist die Krankenhaushygiene in vielen Bereichen das Vorbild die Hygieneregeln in der Pflege, gerade wenn es um den Schutz vor Erregern geht. Das Ziel der Hygiene ist somit der Schutz allen Beteiligten und ist auch bei der häuslichen Pflege sehr wichtig.
Warum ist Hygiene in der Pflege so wichtig?
Pflegebedürftige sind gesundheitlich oftmals angeschlagen und benötigen eine besondere Aufmerksamkeit, damit sich ihr Zustand verbessert und nicht verschlimmert. Zudem spielt ihr Wohlbefinden eine große Rolle, damit sie sich trotz Einschränkungen in ihrem Alltag gut fühlen.
Schauen wir uns den Punkt Prävention einmal genauer an. Hier sind die verschiedenen krankmachenden Einflüsse wichtig, um mit geeigneten Maßnahmen vorzubeugen. Klingt vielleicht etwas umständlich, daher machen wir es mit einem Beispiel deutlich:
Wie Corona es nochmals deutlich gezeigt hat, werden einige Krankheiten unter anderem als Tröpfcheninfektion über die Atemwege verbreitet. Hier hilft z. B. ein Mundschutz, Abstand halten, Desinfizieren und gründliches Händewaschen, um das Risiko einer Übertragung so gering wie möglich zu halten. Zudem sollte der Kontakt zu anderen Menschen so gut wie möglich eingeschränkt werden.
Diese ganzen Maßnahmen lassen sich als sogenannte Hygieneregeln zusammenfassen. Wenn Menschen sich an diese Regeln halten würden, könnten einige Infektionsketten unterbrochen werden. Für die verschiedenen Bereiche lassen sich somit spezifische Regeln aufstellen, um beim Kontakt mit Pflegebedürftigen deren Schutz vor Krankheiten sicherzustellen und auch sich selbst nicht zu gefährden.
Tipps für Hygiene bei Pflegebedürftigen
Damit die Pflegebedürftigen sich wohlfühlen und vor Infektionen geschützt werden, müssen einige Punkte beachtet und erfüllt werden. So ist etwa die körperliche Hygiene sehr wichtig. Dazu zählt das Waschen und Säubern des Körpers ebenso wie die Versorgung von Wunden mit geeigneten Wundmaßnahmen.
Leider kann es hier – insbesondere bei älteren Menschen – oftmals zu Diskussionen kommen, denn sie haben sich Jahrzehnte selbstständig um sich gekümmert und dabei feste Muster entwickelt. Dennoch kann es notwendig sein, diese Muster zu durchbrechen und die körperliche Hygiene an die neuen Bedürfnisse anzupassen.
Sollte sich Ihr zu pflegender Angehöriger noch eigenständig waschen können etc., so ist es sinnvoll, wenn die Hygiene regelmäßig von Ihnen überwacht wird. Da es auch hier schnell zu Keimen und Bakterien aufgrund von mangelnder oder falscher Hygiene kommen kann, ist es von enormer Wichtigkeit, dass Sie den zu pflegenden Angehörigen eng begleiten.
Hierbei kann eine Erklärung helfen, inwieweit die ganzen Maßnahmen bei der Vermeidung von Krankheiten hilfreich ist. Sollte die Hygiene – aus welchen Gründen auch immer – nicht eingehalten werden können, kann es zu schwerwiegenden Infektionen kommen, die im schlimmsten Fall einen stationären Krankenhausaufenthalt mit sich bringen. Um dies zu vermeiden, ist es sehr wichtig, auf die tägliche Hygiene zu achten.
Tipps für Hygiene bei Pflegenden
Wird die körperliche Pflege des Angehörigen von Ihnen übernommen, so gibt es einige wichtige Regeln, auf deren Einhaltung Sie achten sollten:
Handhygiene in der Pflege
Unsere Hände sind unsere Werkzeuge und somit bei fast allen Aktionen beteiligt. Das klingt vielleicht merkwürdig, aber gerade daher sind unsere Hände anfällig für Erreger und müssen besonders gepflegt werden.
Bitte achten Sie stets darauf, Ihre Hände vor und nach jeder Pflegearbeit gründlich mit Seife zu waschen und anschließend zu desinfizieren. Diese Händehygiene ist nicht nur in Zeiten von Corona immens wichtig, um die Patienten vor Erregern zu schützen.
Sinnvoll ist es zudem, wenn Sie sich nach dem Waschen und Desinfizieren die Hände eincremen. So trocknen diese aufgrund der häufigen Hygienemaßnahmen nicht aus. Das wiederum ist wichtig, da sich in rissiger Haut schneller Keime bilden können, die dann im Zweifel an den Pflegebedürftigen weitergegeben werden könnten.
Manche Pflegende finden es außerdem hilfreich, wenn die Fingernägel möglichst kurz geschnitten sind. Zudem ist es empfehlenswert, Handschuhe zu tragen, um beim Kontakt mit der Haut das Übertragungsrisiko so weit wie möglich zu senken.
Haare
Falls Sie lange Haare haben, binden Sie diese bitte zu einem Zopf zusammen. So kann das Risiko von losen Haaren minimiert werden und beim Pflegen fallen Ihnen diese nicht ins Gesicht.
Kleidung während der Pflege
Keime und Bakterien auf der Kleidung kann man zwar nicht sehen, doch trotzdem sind sie da. Deshalb ist es sinnvoll, bei der Pflege von Angehörigen kochfeste Kleidung zu tragen. Keime und Bakterien werden erst bei rund 90 Grad abgetötet und deshalb ist es zwingend erforderlich, die Kleidung nach jeder Pflegearbeit zu waschen. Ideale Hilfsmittel sind übrigens eine kochfeste Schürze oder auch Einmalkittel.
Ein weiteres wichtiges Thema sind die richtigen Schuhe. Achten Sie hier bitte unbedingt darauf, dass diese rutschfest sind und einen sicheren Stand gewährleisten. Dies ist unter anderem wichtig, um Ihre Wirbelsäule während der Pflegearbeit zu entlasten.
Tipps für Hygiene in der Umgebung
Neben der körperlichen Hygiene darf selbstverständlich auch die Hygiene in der Umgebung nicht außer Acht gelassen werden. So ist es beispielsweise wichtig, dass die Räumlichkeiten mehrmals täglich gut gelüftet werden.
Die Reinigung des Bodens und der Oberflächen sollte mit Desinfektionsmittel erfolgen, um eventuelle Keime abzutöten. Das regelmäßige Wechseln und Waschen von Bettwäsche muss ebenso zur Hygieneroutine gehören wie das stetige Wechseln von Handtüchern und Waschlappen.
Gegenständige, die bei der täglichen Hygiene benutzt werden, sollten am besten nach jeder Nutzung desinfiziert werden. Falls Pflegebedürftige öfters husten und dabei Schleim mitkommt, ist es sinnvoll, für dieses sogenannte Sputum Einmalgefäße zu verwenden. Diese werden nach dem Verwenden in undurchlässige Plastiktüten verpackt, sodass Erreger nicht entkommen können.
Bitte denken Sie zudem auch unbedingt daran, dass beim Hantieren mit Urinflaschen oder Stechbecken immer Einmalhandschuhe getragen werden sollten. Nach jeder Pflegearbeit müssen alle benutzen Gegenstände wie Tücher, Handschuhe oder sonstige Pflegeutensilien schnellstmöglich entsorgt werden, damit es nicht zur Keimbildung kommt und sich dann wiederum der zu Pflegende damit infiziert.
Sicherheit durch Hygieneregeln
Wenn Sie sich für die Pflege eines Angehörigen entschieden haben und die grundlegenden Hygieneregeln beachten, sind Sie weitestgehend auf der sicheren Seite. Diese Hygieneregeln ergeben sich aus der individuellen Situation und werden von Ihnen umgesetzt.
Bitte denken Sie daran: Die Einhaltung der Hygienestandards schützt nicht nur die zu pflegende Person, sondern auch Sie selbst. Hier bietet es sich an, kostenlos die noramedBox zu bestellen. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Varianten, je nach der individuellen Pflegesituation und des Bedarfs. Mit der noramedBox bekommen Sie monatlich kostenfrei Pflegehilfsmittel geliefert, welche die Einhaltung von Hygienemaßnahmen in der Pflege unterstützen. Die noramedBox übernimmt darüber hinaus die Abrechnung der Hilfsmittel zur Pflege und nimmt hierfür direkt Kontakt zu der Pflegekasse auf. Die Pflegekasse erstattet bei vorliegendem Pflegegrad die Kosten für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch bis zu einem Betrag von 60 € pro Monat.