Barrierefreiheit in der Küche
Pflegebedürftige stehen im Alltag immer wieder vor Herausforderungen, selbst im eigenen Zuhause. Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden reduziert die Herausforderungen für Pflegebedürftige. In diesem Beitrag informieren wir über Barrierefreiheit in der Küche.
Barrierefreiheit im eigenen Zuhause
Barrierefreiheit ist äußerst wichtig für Pflegebedürftige. Ganz besonders das eigene Zuhause sollte barrierefrei sein. Bei vielen, die erst seit einiger Zeit pflegebedürftig sind, muss das Zuhause teilweise umgestaltet werden. Gerade die Küche sollte auf die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person angepasst werden, denn hier kommt es am häufigsten zu schweren Unfällen. Barrierefreiheit in der Küche schützt nicht nur vor Unfällen, sondern unterstützt zudem die Selbstständigkeit, die Pflegebedürftigen oftmals fehlt.
Barrierefreiheit und Selbstständigkeit
Ältere oder körperlich beeinträchtigte Menschen haben in vielen Lebenslagen ein größeres Unfallrisiko als jüngere und fittere Menschen. Dies trifft auch auf den eigenen Haushalt zu. Besonders die Küche bietet viel Unfallrisiko. Zur Senkung des Unfallrisikos pflegebedürftiger Menschen in der Küche, sollte diese barrierefrei sein. Neben mehr Sicherheit erhöht die Barrierefreiheit auch den Komfort von älteren Menschen. Barrierefreiheit sorgt zudem für mehr Selbstständigkeit. Pflegebedürftige benötigen einen gewissen Grad an Selbstständigkeit, damit sie nicht das Gefühl erhalten, dass sie hilflos sind oder nicht gebraucht werden. Neben Anpassungen der Wohnsituation, können auch Pflegebox-Dienste wie noramedBOX dabei helfen die Selbstständigkeit bei Pflegebedürftigen zu erhalten. Die noramedBOX wird jeden Monat bis vor Ihre Haustür geliefert und enthält an Ihre Pflegebedürfnisse angepasste Pflegehilfsmittel.
Gefahrenquelle Küche
Die Küche ist aus verschiedenen Gründen der gefährlichste Ort in der Wohnung, besonders für ältere oder kranke Menschen. Klassische Gefahrenquellen in der Küche sind beispielsweise der Herd und Ofen. Hier besteht die Gefahr von Verbrühungen und Verbrennungen. Im hohen Alter kann es auch leichter dazukommen, dass ein Topf auf dem Herd vergessen wird. Hierdurch erhöht sich die Brandgefahr. Auch die Gefahr von Verletzungen durch spitze oder scharfe Küchenutensilien erhöht sich mit höherem Alter oder fortschreitender Pflegebedürftigkeit. Die Fliesen in der Küche können außerdem eine Gefahrenquelle sein. Damit das Ausrutschen auf glatten Fußböden keine Gefahr für Leib und Leben wird, sollte bei der Planung einer barrierefreien Küche auch rutschfester Bodenbelag mit in Betracht gezogen werden.
Richtlinien für eine barrierefreie Küche
Bei der Planung einer barrierefreien Küche sollte auf die Gestaltung des Raums, des Mobiliars und auf die richtige Anordnung der benötigten Küchenutensilien geachtet werden. Was genau Barrierefreiheit für die Einrichtung einer Küche bedeutet, regelt eine Norm (DIN 18040-2). Innerhalb dieser Norm wird zusätzlich noch zwischen „barrierefrei“ und „uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar“ unterschieden. Ein für Rollstuhlfahrer geeigneter Raum umfasst neben den Merkmalen der Barrierefreiheit weitere Kriterien.
Kriterien für eine Küche ohne Barrieren
Eine Küche gilt als barrierefrei unter den folgenden Bedingungen:
- ausreichend Platz (mindestens 1,2 m x 1,2 m, für Rollstuhlfahrer mindestens 1,5 m x 1,5 m),
- eine Bewegungsfläche vor Möbeln von mindestens 1,2 m,
- Anpassung des Arbeitsplatzes und der Arbeitshöhe an die Körpergröße,
- der Essplatz weist eine Tischbreite von mindestens 80 cm auf und eine Höhe von 60 cm,
- keine Störung durch Tischbeine, falls ein Elektromobil, ein Rollator oder ein Rollstuhl genutzt wird.
Individuelle Bedürfnisse beachten
Bei der Planung einer barrierefreien Küche sind auch die individuellen Bedürfnisse des Pflegebedürftigen zu beachten. Die individuelle Barrierefreiheit kann aus einer Schranklifte, einem Spülbecken mit geringer Tiefe, Armaturen mit Brauseschlauch oder Rollcontainern, die unter die Arbeitsplatte gestellt werden, bestehen. Senioren, die nicht mehr lange stehen können oder auf eine Gehhilfe angewiesen sind, fehlt es häufig an einer geeigneten Sitzgelegenheit für die Zubereitung von Speisen. Es sollte eine Möglichkeit vorhanden sein, bei der alle der benötigten Utensilien in Reichweite sind. Hör- und Sehgeschädigte wiederum nehmen gefährliche Situation wie einen überkochenden Topf oft nicht wahr. Auch darauf muss geachtet werden, wenn die Wohnung altersgerecht gestaltet sein soll. Mögliche sinnvolle Anpassungen für Rollstuhlfahrer sind die Anpassung der Arbeitshöhe, des Herdes und aller anderen Armaturen, die erreicht werden müssen.
Noras Tipp:
Ein Teil der Kosten benötigter Umbaumaßnahmen, zur Barrierefreiheit bei einer vorliegenden Pflegebedürftigkeit, wird von der Pflegekasse getragen. Welche Kosten die Pflegekasse letztlich übernimmt, kann telefonisch nachgefragt werden.